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Kreis Viersen fordert Strategie bei Unterbringung von Geflüchteten

Kreis Viersen. Seit Beginn des Ukraine-Krieges vor einem Jahr sind rund 2.600 Menschen in den Kreis Viersen gekommen, um hier Schutz zu suchen. Mit höchster Anstrengung wurden in den Städten und Gemeinden Menschen in Unterkünften untergebracht. Einige Geflüchtete konnten zudem in Privatunterkünften aufgenommen werden. Um mehr Kapazitäten anbieten zu können und die kreisangehörigen Kommunen zu entlasten, hat der Kreis Viersen eine Puffereinrichtung in Niederkrüchten geschaffen. Diese ist momentan schon etwa zur Hälfte belegt. Am kommenden Montag, den 30. Januar, findet ein Austausch hierzu mit NRW-Integrationsministerin Josefine Paul statt.
„Der anhaltende Zuzug von Geflüchteten bereitet uns Sorgen, denn bislang konnten wir alle Schutzsuchenden im Kreis Viersen unterbringen, können das aber bald nicht mehr garantieren. Wir sehen dem Austausch mit Ministerin Paul mit großer Erwartung entgegen und fordern eine klare Strategie und Zusage bei der Schaffung von eigenen Kapazitäten zur Unterbringung von Geflüchteten“, sagt Landrat Dr. Andreas Coenen.
Anders als bei der Flüchtlingsbewegung 2015 sind diesmal ein Großteil Kinder, die auch im Kreis Viersen Schutz suchen. Das hat Auswirkungen auf die Unterbringung, da auch schulische Angebote und Kita-Plätze für die ukrainischen Kinder geschaffen werden müssen. Eine besondere Herausforderung stellt die Aufnahme unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge dar.
„Die Situation ist angespannt. Einige Unterkünfte werden saisonal bedingt in einigen Wochen wieder anderweitig benötigt, sodass Kapazitäten fehlen werden. Wir können so schnell keine dauerhaften Wohnangebote auf dem überaus angespannten Wohnungsmarkt finden oder auch schaffen“, berichtet Karl-Heinz Wassong, Sprecher der Bürgermeisterin und der Bürgermeister im Kreis Viersen.

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