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Lieferengpässe von Fieberarzneimitteln für Kinder: Saarland treibt Entbürokratisierung voran

Vereinbarung mit der AOK Rheinland / Saarland, der IKK Südwest und den saarländischen Apothekenorganisationen getroffen

Über den Jahreswechsel ist es nicht nur im Saarland zu Lieferengpässen bei paracetamol- und ibuprofenhaltigen Fertigarzneimitteln, insbesondere bei Fiebersäften für Kinder, gekommen. Zur Sicherstellung der Versorgung von Kindern mit Fieberarzneimitteln mussten Ärzte und Apotheker entsprechend reagieren.

In diesem Zeitraum wurden die betroffenen Arzneimittel von Apotheker:innen teilweise selbst hergestellt oder aus dem Ausland importiert. Dies führte mit den übrigen von den öffentlichen Apotheken einzuhaltenden Formvorgaben zu erheblichem Mehraufwand.

Auf Initiative des Gesundheitsministeriums wurde vor diesem Hintergrund noch im Januar ein Runder Tisch einberufen, um das Problem mit den betroffenen Beteiligten im Gesundheitswesen zu erörtern. Teilgenommen haben unter anderem Vertreter:innen der Apothekerkammer, Ärztekammer, Kassenärztliche Vereinigung und der Krankenkassen. Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung dazu: „Es zeigt sich, dass durch den Runden Tisch alle Beteiligten ein Stück aufeinander zu gekommen sind. Das war und ist wichtig, um die Versorgungsengpässe kompensieren zu können. Gemeinsam können wir nun die kurzen Wege im Saarland bestmöglich nutzen. Ich danke allen Beteiligten für die jeweilige Kooperationsbereitschaft.“

Zwischenzeitlich konnte eine entsprechende Vereinbarung mit der AOK Rheinland / Saarland, der IKK Südwest und den saarländischen Apothekenorganisationen getroffen werden, nach der es Apotheken bis zum 28.02.2023 ermöglicht wird, entsprechende Arzneimittel in der ganzen Bandbreite unter Berücksichtigung der pharmazeutischen Voraussetzungen in der Apotheke abzugeben. Die Apotheken können je nach Verfügbarkeit sowohl Fertigarzneimittel abgeben als auch, im Bedarfsfall, notwendige Rezepturen anfertigen.

„Durch diesen Schritt wurde den Apotheken die erforderliche Flexibilität eingeräumt, um Lieferengpässen effektiv und unbürokratisch entgegenwirken zu können. Dennoch bleiben grundsätzliche Reformen bei der Arnzeimittelversorgung durch die Bundespolitik notwendig. Die aktuellen Vorschläge von Karl Lauterbach gehen in die richtige Richtung“, betont der Minister abschließend.

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