BlaulichtBundesland BayernPolizei

Litauische Spedition reihenweise mit nicht zugelassenen und nicht haftpflichtversicherten Sattelzügen in Deutschland unterwegs

VPI Traunstein / A8 Siegsdorf: 

Mit dem am Freitagmittag (1. September) aus dem Verkehr gezogenen litauischen Sattelzug, welcher bereits seit mehr als einem Jahr ohne Zulassung und ohne Haftpflichtversicherung, dafür mit einer Reihe technischer Mängel unterwegs war, stoppten die Siegsdorfer Autobahnpolizisten binnen sechs Wochen nun den fünften Sattelzug der betroffenen Spedition aus dem Nordwesten Litauens, welcher auf diese illegale Art und Weise tagtäglich im Güterverkehr zwischen Italien, Deutschland und Österreich eingesetzt wurde. Beim Auflieger der Marke Schmitz Cargobull war die Frist für die vorgeschriebene periodische technische Untersuchung („TÜV“) zudem um beinahe ein Jahr überzogen. So brachte dessen technische Kontrolle durch die Polizei dann auch einige erhebliche Mängel zutage, unter anderem zwei stark eingerissene Luftfederbälge an der hintersten Achse des vollbeladenen Fahrzeugs und zwei Reifen auf der linken Seite, deren Laufflächen durch das Überfahren scharfkantiger Teile bis in das Gürtelgewebe hinein eingeschnitten waren. Diverse Schäden und Funktionsausfälle an der Beleuchtungsanlage rundeten das fragwürdige Gesamtbild ab. Bei der Sattelzugmaschine des 63-jährigen kasachischen Fahrzeuglenkers musste die Mehrzahl der Haupt- und Weitwinkelspiegel wegen erheblich beschädigten bzw. gänzlich fehlenden Spiegelgläsern beanstandet werden. Die Beamten unterbanden daraufhin die Weiterfahrt an Ort und Stelle. Gegen den Fahrzeuglenker wurde wegen der technischen Gebrechen seines Sattelzugs ein Verkehrsordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Mit weitreichenderen Konsequenzen hat indes der halterverantwortliche Geschäftsführer der Spedition zu rechnen, ein 50-jähriger litauischer Staatsangehöriger. Gegen ihn wird binnen kürzester Zeit nun das fünfte Strafverfahren wegen Vergehens gegen das Auslandskraftfahrzeughaftpflichtversicherungsgesetz und wegen der begangenen Ordnungswidrigkeiten gegen Fahrzeugzulassungsverordnung und Straßenverkehrsordnung vorangetrieben. Zudem muß die Fracht des gestoppten Aufliegers, rund 25 Tonnen Energy-Getränke, welche von Oberösterreich in die Lombardei befördert werden sollten, vor Ort auf ein Ersatzfahrzeug umgeladen und der mangelbehaftete Anhänger abtransportiert werden. Wie die Auswertung der Daten aus dem digitalen Tachographen des DAFs schließlich ergab, legte die Zugmaschine im nicht zugelassenen und nicht versicherten Zeitraum eine Gesamtstrecke von rund 65.000 Kilometer zurück, überwiegend auf Bundesgebiet, ferner in Italien und Österreich.

Kommentar verfassen