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Machtpoker an der Ostsee: Zweiteilige „auslandsjournal“-Doku im ZDF

Die Ostsee galt lange als Naturparadies, Tourismusziel und friedlicher Handelsraum. Doch mit Russlands Krieg gegen die Ukraine hat sich vieles verändert – von Deutschland bis St. Petersburg. Die „auslandsjournal“-Dokumentation „Machtpoker an der Ostsee“ beleuchtet in zwei Folgen, wie aus dem vermeintlich ruhigen Gewässer Ostsee ein Hotspot internationaler Geopolitik wurde. Der erste Teil, „Von Lotsen, Fischern und Düsenjets“, ist am Donnerstag, 10. August 2023, um 22.15 Uhr im ZDF zu sehen, der zeite Teil, „Von Dünen, Surfern und Minentauchern“, folgt am Donnerstag, 17. August 2023, ab 22.35 Uhr. In der ZDFmediathek stehen die jeweils knapp 45-minütigen Filme am jeweiligen Sendetag ab 10.00 Uhr zur Verfügung.

Die Ostsee hat neun Anrainerstaaten. Acht davon gehören der EU an. Immer öfter ist von der Ostsee als dem „NATO-Meer“ die Rede, Finnland ist seit Kurzem Mitglied, Schweden will es schnellstmöglich werden. Dass sich an der Ostsee vieles verändert hat, merken auch die Menschen, die dort leben: Ob ein Tourismusdirektor auf Rügen, Schiffslotsen in Dänemark oder Bewohner der finnischen Grenzregion zu Russland – sie alle spüren: Politik drängt in ihre heile Welt. In der zweiteiligen Dokumentation bereisen die ZDF-Korrespondenten Phoebe Gaa, Henner Hebestreit, Gunnar Krüger und Natalie Steger die Ostsee und ihre Anrainerstaaten.

Natalie Steger und Henner Hebestreit sind in Skandinavien, dem Baltikum und Polen unterwegs. Sie treffen Lotsen, eine ukrainische Geflüchtete und Letten in einem ausgedienten sowjetischen Militärgefängnis. Auch heute kann man sich dort wieder als straffälliger Matrose fühlen, wenn man dafür zahlt, Anschreien und Demütigungen inklusive.

Gunnar Krüger widmet sich vorrangig der Rolle der NATO. Er begleitet Kampfjetpiloten beim Training in Litauen und spricht mit dem NATO-Kommandeur Luftoperationen Nordeuropa. Wie schaffen es die NATO und Russland, im Ostseeraum kühle Köpfe zu bewahren?

Phoebe Gaa ermöglicht einen seltenen Einblick in die russischen Städte St. Petersburg und Wyborg. Sie zeigt, wie die Menschen dort leben, auch sie unter dem Einfluss der russischen Invasion. Sie trifft „das Gewissen“ von St. Petersburg, die Künstlerin Jelena Ossipowa. Russland habe jetzt genau die gleiche schwere Krankheit wie einst Deutschland, so die 77-Jährige. An Wyborgs Strand begegnen der Autorin russische Soldaten auf Genesungsurlaub, die nach wie vor bereit sind, für Moskaus Ziele zu sterben.

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