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Migranten auf A8 ausgesetzt – Bundespolizei geht von Lkw-Schleusung aus

#Achenmühle (A8) / #Rosenheim (ots)

 

Von Freitag auf Samstag (19. November) hat die Bundespolizei in Rosenheim Ermittlungen in einem neuen Schleusungsfall aufgenommen. Die ersten Hinweise hat ein Verkehrsteilnehmer geliefert, der auf der A8 zwischen den Anschlussstellen Frasdorf und Rohrdorf unterwegs gewesen ist. Er meldete über den Notruf, dass sich mehrere Fußgänger auf der Autobahn befänden. Wie sich herausstellen sollte, handelte es sich dabei um vier türkische Migranten, die offenbar bei strömendem Regen von ihrem Schleuser ausgesetzt worden waren. Einer von ihnen war noch minderjährig.

Eine Streife der Raublinger Schleierfahnder fand die vier Männer auf der A8 bei starkem Niederschlag auf Höhe Achenmühle und nahm sie in Gewahrsam. Keiner der vier verfügte über Einreise- oder Aufenthaltspapiere für die Bundesrepublik. Da davon ausgegangen werden musste, dass sie zuvor illegal eingereist waren, wurde die Bundespolizei in Rosenheim eingeschaltet. Ersten Ermittlungen zufolge waren die vier Türken im Alter von 16, 19, 22 und 25 Jahren in einem Lkw nach Deutschland geschleust worden. Für die organisierte Schleusung von ihrer Heimat bis in die Bundesrepublik mussten sie nach eigenen Angaben pro Person mehrere tausend Euro zahlen. Sie dürften zuletzt von Österreich kommend auf der A8 in Richtung München unterwegs gewesen sein. Offenbar hat sie der Fahrer aber nicht weiter mitnehmen wollen und sie kurzerhand auf der stark befahrenen Autobahn ausgesetzt. Da sie sich nicht auskannten, orientierten sich die Migranten am Autobahnverlauf.

Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden der 19- und der 22-Jährige einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet. Der Obhut des Rosenheimer Jugendamtes konnte der Minderjährige anvertraut werden. Der 25-Jährige wird hingegen das Land voraussichtlich schon bald wieder verlassen müssen. Da es ihm nicht auf Schutz oder Asyl in Deutschland ankam, wurde seine Rückführung in die Wege geleitet.

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