Brandenburg

Modellprojekt: Abiturklassen im zweiten Bildungsweg in Schwedt und Strausberg können starten

Um ein Abitur im zweiten Bildungsweg an den Standorten Schwedt und Strausberg zu ermöglichen, geht das Land Brandenburg einen neuen Weg. Erstmalig wird standortübergreifend zusammengearbeitet, um das Bildungsangebot auch bei niedrigen Anmeldezahlen einrichten zu können.

 

Bildungsminister Steffen Freiberg: „Wir haben eine innovative Lösung für ein schwieriges Problem gefunden. Dafür gehen wir neue Wege mit einem Konzept standortübergreifender, hybrider Kursangebote. Das ist eine gute Nachricht für die Bildungsstandorte Schwedt und Strausberg und vor allem für die jungen Menschen, die einen Abschluss über den zweiten Bildungsweg anstreben. Ihnen wünsche ich gutes Gelingen und viel Erfolg für die Schuljahre, die nun vor ihnen liegen. Ich danke den beteiligten Landkreisen als Schulträger und den Schulen für die konstruktive Zusammenarbeit bei der Lösungsfindung.“

Mit dem Start ins neue Schuljahr 2023/2024 lagen die Anmeldezahlen für Abiturklassen im zweiten Bildungsweg an den Standorten Schwedt und Strausberg unter dem erforderlichen Richtwert von 25 Anmeldungen. In Schwedt gab es 14 Anmeldungen, in Strausberg 13 Anmeldungen (28. August 2023). Auf dieser Grundlage musste das Staatliche Schulamt Frankfurt (Oder) kurzfristig zunächst entscheiden, dass die Klassen unter den bisherigen Bedingungen nicht eingerichtet werden konnten. Bei der Lösungssuche des MBJS und des Schulamtes gemeinsam mit den Landkreisen Uckermark und Märkisch-Oderland wurden vor allem digitale Möglichkeiten ausgelotet.

Im Ergebnis wird bereits zum 1. Oktober 2023 ein Modellprojekt mit einem hybriden Angebot begonnen: Die Jahrgangsstufen 11 in Schwedt und Strausberg werden gemeinsam unterrichtet. Beide Standorte arbeiten in der Organisation und Durchführung der Kurse eng zusammen. Bestimmte Fächer finden in Schwedt oder in Strausberg in Präsenz statt und die Studierenden des jeweils anderen Standorts schalten sich digital hinzu. Damit schafft das Land Brandenburg einen neuen Weg, um Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Erwerb des Abiturs im zweiten Bildungsweg weiterhin zu ermöglichen. Das Modellprojekt soll zudem Erkenntnisse und Erfahrungen liefern, wie dieses Unterrichtsmodell in den nächsten Jahren ausgeweitet werden kann.

Hintergrund

Personen, die im Land Brandenburg nachträglich einen höheren Schulabschluss erwerben wollen, können Bildungsangebote an Schulen des Zweiten Bildungsweges (ZBW) oder Standorten mit schulabschlussbezogenen Lehrgängen wahrnehmen. Im Rahmen des ZBW können verschiedene Schulabschlüsse nachträglich erworben werden. Im Land Brandenburg bestehen drei ZBW-Schulen, an denen die allgemeine Hochschulreife nachträglich erworben werden kann. Daneben gibt es insgesamt noch 13 Standorte an Volkshochschulen und weiteren Schulstandorten. Von diesen 13 Standorten bieten vier Standorte den Bildungsgang zum nachträglichen Erwerb der allgemeinen Hochschulreife an. Diese Möglichkeit wurde im Schuljahr 2022/2023 landesweit von insgesamt 210 Schülerinnen und Schüler genutzt. Im aktuellen Schuljahr 2023/2024 sind es 177 Teilnehmende in den neuen 11. Klassen des zweiten Bildungswegs. Die anderen Standorte bieten Bildungsgänge zum nachträglichen Erwerb von Schulabschlüssen in der Sekundarstufe I an.

Weitere Informationen:

MBJS-Informationen zum zweiten Bildungsweg

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