Pritzwalk: Genilke übergibt weitere Fördermittel für Stadtentwicklung
Bauminister Rainer Genilke hat der Stadt Pritzwalk Fördermittel in Höhe von 1,36 Millionen Euro für weitere Stadtentwicklungsprojekte ausgereicht. Bund und Land stellen aus dem Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ unter anderem Geld für Grün- und Freiflächengestaltung und die Sanierung stadtbildprägender Gebäude bereit.
Rainer Genilke: „Die Stadt Pritzwalk wird seit 1991 im Rahmen der Städtebauförderung unterstützt. Es wurden Mittel von Bund, Land und der Europäischen Union bewilligt. Das kann man überall in der Stadt sehen. Zu den herausragenden Projekten gehört die Sanierung des historisch wertvollen und die Innenstadt von Pritzwalk prägenden Gebäudekomplexes der Quandtschen Tuchfabrik. Es beherbergt nach Um- und Ausbau ein Bildungszentrum, mehrere Wohnungen und ein Museum. Damit wird der Stadtkern aufgewertet und belebt. In den vergangenen Jahren wurden mit Stadtumbaumitteln etliche nicht mehr benötigte Wohnungen abgerissen. Der Schwerpunkt der Stadtentwicklung liegt nun auf der weiteren Stärkung der Innenstadt als Wohn- und Gewerbestandort. Das wollen wir weiter mit Städtebaufördermitteln unterstützen.“
Zuwendungsbescheid Bund-Länder-Programm Wachstum und nachhaltige Erneuerung (WNE)
Das Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ unterstützt Städte und Gemeinden bei der Bewältigung des wirtschaftlichen und demografischen Wandels in Gebieten, die von erheblichen städtebaulichen Funktionsverlusten und Strukturveränderungen betroffen sind. Das Programm hilft den Städten und Gemeinden dabei, ihre baulichen Strukturen und den öffentlichen Raum an neue und sich ändernde Bedarfe anzupassen. Es setzt einen Schwerpunkt bei der Brachflächenentwicklung zur Unterstützung des Wohnungsbaus bzw. zur Entwicklung neuer Quartiere. Umweltbezogene und ökologische Aspekte wie beispielsweise die Klimafolgenanpassung werden zukünftig eine noch stärkere Berücksichtigung finden.
Fördergebiet „Kerngebiet“
Im Programmjahr 2023 werden im Teilprogramm „Aufwertung“ eine Million Euro Bundes- und Landesmittel bewilligt.
Diese sollen unter anderem für folgende Projekte eingesetzt werden:
- Freiflächengestaltung im Kultur- und Bildungspark,
- Aufwertung des südlichen Grüngürtels und des Grüngürtels um die Altstadt,
- verkehrstechnische Neuordnung und Sanierung des Magazinplatzes,
- Abriss des Innenhofgebäudes Burgstraße 16/17,
- Schaffung einer Querungshilfe Grünstraße/Meyenburger Straße,
- Aufwertung der Havelberger Straße
Im Teilprogramm „Sanierung, Sicherung und Erwerb“ werden 360.000 Euro Bundes- und Landesmittel bewilligt.
Hiermit sollen unter anderem folgende Projekte durchgeführt werden:
- Sanierung Schützenstraße 27 und
- Sanierung des ehemaligen Postgebäudes, Postplatz 1
Von 2010-2019 erfolgte die Förderung im Bund-Länder-Programm „Stadtumbau“ und ab Programmjahr (PJ) 2020 wurde sie überführt in das Bund-Länder-Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“.
Bereits umgesetzte Vorhaben:
Die sanierte ehemalige Quandtsche Tuchfabrik ist ein „Leuchtturmprojekt“ für die Stadt Pritzwalk und die Region. Sie wurde im Zeitraum 2013 bis 2018 in drei Bauabschnitten realisiert und dabei unter anderem aus Mitteln der Städtebauförderung unterstützt. Die Gesamtkosten betrugen rund 11 Millionen Euro wovon rund 7,25 Millionen Euro mit Mitteln aus der Städtebauförderung finanziert wurden. Hinzu kamen Eigenmittel der Stadt, private Spenden sowie Mittel der Wohnraumförderung. Für das Bildungszentrum wurden Mittel aus dem Bund-Länder-Programm „Kleinere Städte und überörtliche Zusammenarbeit“ (KLS) von rund 3,5 Millionen Euro von Bund, Land und Kommune eingesetzt. In den jetzigen Wohnkomplex flossen rund 940.000 Euro von Bund, Land und in das jetzige Museum rund 2,8 Millionen Euro von Bund, Land aus dem Stadtumbau-Teilprogramm Aufwertung.
Weitere Beispiele sind:
- Querungshilfe Kietz/Burgstraße – Bürgerplatz
- Sanierung des Glockenstuhls der St. Nikolai-Kirche
- Sanierung des ehemaligen Stadthotels (Marktstraße 25/Rossstraße 29)
Insgesamt hat die Stadt Pritzwalk seit 1991 rund 27 Millionen Euro für die Stadtentwicklung/Stadterneuerung erhalten. Hinzu kamen im Rahmen der Wohnraumförderung 19,6 Millionen Euro für 447 Wohnungen.