Brandenburg

Sozialkompetenztraining für besseres Lernen in der Klasse – Aufholen nach Corona an der Jean-Clermont-Oberschule Sachsenhausen

Wie können wir gemeinsam Konflikte lösen? Wie teile ich anderen meine Gefühle und Wünsche mit? Und wie können wir ein bestmögliches Lernklima für alle schaffen? Fragen wie diese stehen aktuell im Rahmen der „Baerenstark-Masterclass“ auf dem Stundenplan mehrerer Klassen an der Jean-Clermont-Oberschule im Oranienburger Ortsteil Sachsenhausen – finanziert durch das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“. Bildungs- und Jugendministerin Britta Ernst hat heute Vormittag die Schülerinnen und Schüler einer 8. Klasse bei ihrem Kompetenztraining besucht.

Bildungs- und Jugendministerin Britta Ernst: „Während der Pandemie waren für viele junge Menschen der direkte Kontakt mit Gleichaltrigen und der Austausch in der Klasse über lange Phasen hinweg kaum möglich. Daher brauchen unsere Kinder und Jugendlichen jetzt mehr denn je die Möglichkeit, die Schule als Ort der Begegnung und der Gemeinschaft wieder neu zu erfahren. Die Förderung von Sozialkompetenzen und die Stärkung des sozialen Miteinanders sind ganz entscheidend für den Lernerfolg und eine gesunde Entwicklung. Die Jean-Clermont-Oberschule zeigt, wie die finanziellen Mittel des Aufholprogramms hier sinnvoll umgesetzt werden können. Ich möchte mich bei allen Beteiligten für ihr großes Engagement ganz herzlich bedanken. Wir wollen Sie dabei auch weiterhin unterstützen!“

Die Baerenstark-Masterclass ist für Schulklassen der Altersgruppen von 9-16 Jahren gedacht, die häufig unter Konflikten leiden oder in denen die Gruppenbildungsphasen unterstützt und begleitet werden sollen. Das Lehrpersonal nimmt analog zu den eigenen Unterrichtsstunden in den teilnehmenden Klassen ebenfalls am Training teil. Mithilfe von erlebnispädagogischen Rollenspielen, Emotionstrainings, sozialem Kompetenztraining und Maßnahmen zu Konfliktmanagement und Team Building sollen verschiedene soziale und kommunikative Kompetenzen gestärkt werden.

Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler dahingehend auszubilden, in Zukunft mit gestärkten sozialen Kompetenzen ihren schulischen Alltag besser meistern zu können durch die Förderung von Selbstvertrauen, Eigenverantwortung und Selbständigkeit, die Steigerung der Lernmotivation, ein verbessertes Arbeits-/Lernklima für alle Mitglieder der Klassengemeinschaft sowie einen wertschätzenden und respektvollen Umgang miteinander.

An der Jean-Clermont-Oberschule nehmen aktuell eine 8.und zwei 9. Klassen mit insgesamt 75 Schülerinnen und Schülern am Projekt teil, welches 20 Stunden in Blöcken verteilt auf vier bis sechs Monate umfasst. Aufgrund der positiven Rückmeldungen wurde bereits beim zuständigen staatlichen Schulamt eine Aufstockung der Mittel für fünf weitere Klassen beantragt.

Hintergrund:

Mit dem Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ von Bund und Land stehen in Brandenburg insgesamt 68,7 Millionen Euro für zwei Jahre zur Verfügung, der Bund beteiligt sich mit 38,7 Millionen Euro. Im Kern geht es darum, die Schülerinnen und Schüler beim Abbau der Lernrückstände sowie im Bereich der sozialen Kompetenzen zu unterstützen. Mit den Mitteln des Aktionsprogramms werden ergänzende Lernangebote, individuelle Lernbegleitung und schulergänzende Förderangebote durch freie und öffentliche Träger, aber auch Angebote der Schulsozialarbeit, Bewegungsangebote und Schwimmkurse, zusätzliche Ferien- und Freizeitmöglichkeiten sowie Freiwilligendienste ermöglicht.

Im Mittelpunkt steht die Förderung von unterrichtsergänzenden Angeboten, die sich auf verschiedene Kompetenzbereiche sowie auf die soziale Entwicklung beziehen. In kleinen Lerngruppen können Lernlücken geschlossen, die Lernmotivation erhöht, Angebote verschiedener Fachlichkeit, aber auch gemeinschaftliches Erleben und Bewegungsangebote ermöglicht werden. Die Angebote sollen im Schwerpunkt am Nachmittag von verschiedenen Trägern umgesetzt werden. Denkbar sind aber auch Projekttage und andere Formate. Aufgrund der Trägervielfalt können die unterschiedlichen Bedarfe der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt werden. Für die Umsetzung stehen 23,4 Millionen Euro für den Zeitraum von August 2021 bis zum 31. Juli 2023 zur Verfügung.

Zu Beginn des Schuljahres 2022/2023 haben alle Schulen ein Jahresbudget vom zuständigen staatlichen Schulamt erhalten, mit dem sie in Kooperation mit freien Trägern oder Einzelpersonen Projekte und Maßnahmen zum Aufholen von Lernrückständen und zur Förderung fachlicher und methodischer Kompetenzen (Nachhilfe) durchführen können. Ebenfalls förderfähig sind Projekte und Maßnahmen zum Abbau sozial-emotionaler Defizite und solche, welche die sozialen Kompetenzen junger Menschen in den Blick nehmen. Neu ist, dass für die sozial-emotionalen Angebote die Bindung an Lerngruppen und festgesetzte Kostensätze entfällt.

Damit möglichst viele Schulen und Träger zueinanderfinden, wurde eine Träger- und Angebotsplattform geschaffen, auf der sich die Anbieter zunächst registrieren müssen, um dann ihre Angebote veröffentlichen zu können.

www.aufholen-brandenburg.de