Uncategorized

Stadtentdeckerprojekt in Eisenhüttenstadt – Ideen für junges Wohnen in der Stadt

Rainer Genilke, Staatssekretär für Infrastruktur und Landesplanung, hat heute Eisenhüttenstadt besucht und sich über das Stadtentdecker-Projekt „Junges Wohnen in Eisenhüttenstadt“ informiert. Schülerinnen und Schüler der Grundkurse Kunst der Klasse 11 am Albert-Schweitzer-Gymnasium entwickelten im Rahmen des Projektes Ideen für eine leerstehende Plattenbauwohnung. Dabei ging es vor allem um die Wohnbedürfnisse junger Menschen, beispielsweise in einer Wohngemeinschaft. Das Schulprojekt „Die Stadtentdecker“ findet seit inzwischen zehn Jahren an brandenburgischen Schulen statt. Es ist ein Gemeinschaftsvorhaben des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung und der Brandenburgischen Architektenkammer.

Infrastrukturstaatssekretär Rainer Genilke: „Ich freue mich, dass ich an der Präsentation der Arbeiten der Schülerinnen und Schüler teilnehmen konnte. Jugendliche sehen ihre Stadt und ihr Wohnumfeld oft mit ganz anderen Augen als Erwachsene. Sie haben in diesem Alter auch schon konkrete Vorstellungen, wie sie leben und wohnen möchten. Gut ist, dass sie diese Ideen nicht für sich behalten, sondern darüber reden und sich mit Lehrerinnen, Lehrern, Eltern, Mitschülern und den projektbegleitenden Architekten austauschen. Die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler der Kunst-Grundkurse der Klasse 11 zeigen, dass sich Wohnwünsche von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch in einer bereits vorhandenen Plattenbauwohnung verwirklichen lassen. Mit Phantasie und Kreativität wird individuelles Wohnen möglich. Dabei ist auch der Ansatz interessant, den Wohnraum variabel gestalten zu können, zum Beispiel durch Versetzen der Wände. Weil sich im Laufe des Lebens die Anforderungen und Wünsche an eine Wohnung ändern, ist dies eine Möglichkeit der Anpassung.“

Das Projekt „Die Stadtentdecker“ soll Kinder und Jugendliche für Stadtentwicklungsthemen begeistern und sie aktiv in die Gestaltung einbeziehen. Die Projekte werden von den Schulen in Kooperation mit der jeweiligen Kommune, dem Schulträger und der Brandenburgischen Architektenkammer durchgeführt. Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung fördert das Projekt und begleitet es inhaltlich. Pädagogisch unterstützt das Projekt das Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport.

Angeleitet von den projektbegleitenden Architektinnen und Architekten und mit Unterstützung der Lehrkräfte setzen sich Schülerinnen und Schüler unter einem selbstgewählten Thema mit ihrem Heimatort auseinander. Ihr Lebensumfeld wird zum Erkundungsraum, indem sie vorhandene oder auch fehlende Qualitäten ihrer gebauten Umgebung analysieren, dokumentieren und bewerten und eigene Ideen, Wünsche und Gestaltungsvorschläge erarbeiten. Sie erkennen, dass ihr Engagement in ihrem eigenen Stadtteil oder ihrem Dorf ihnen eine Stimme gibt und sie so in demokratische Entscheidungsprozesse und Fragen der Stadtentwicklung einbezogen werden.

Das MIL stellt seit 2020 jährlich für 15 Projekte insgesamt 82.500 Euro zur Verfügung. Die Projekte werden jeweils mit 85 Prozent, d.h. maximal 5.500 Euro gefördert.

Seit 2013 fanden mehr als 90 Stadtentdecker-Projekte in über 30 Brandenburger Kommunen und an über 40 verschiedenen Schulen statt. Das Projekt „Die Stadtentdecker“ erfährt bundesweite Aufmerksamkeit, zuletzt beim Bundeskonvent der Baukultur Anfang Mai 2022 in Potsdam. Es wurde als vorbildliches Projekt für Baukultur und für lokale Demokratie („Engagement lohnt sich!“) vorgestellt.

Projekte an anderen Schulen: Spielplatzkonzepte und Stadtentdecker-Spiele

 

Vor den Sommerferien wurden und werden auch an anderen brandenburgischen Schulen die Stadtentdeckerprojekte vorgestellt. In Bad Freienwalde beispielsweise soll die Stadt- und Kreisbibliothek in einen leerstehenden Teil des Bahnhofs umziehen. Für dieses reale Vorhaben hat die Klasse 5a der Theodor-Fontane-Grundschule eigene Vorstellungen entwickelt und die Entwürfe dazu vorgestellt.

In Fürstenwalde/Spree haben Kinder der Klasse 4a der Sonnengrundschule für ihren eigenen Schulhof, für den Nordpark und für die Umgebung einer Kita Spielplatzkonzepte entworfen.

In Cottbus entstanden in fünf Arbeitsgruppen der Klasse 6b der Regine-Hildebrandt-Grundschule Stadtentdecker-Spiele. Mit ihnen können jüngere Mitschülerinnen und Mitschüler spielerisch ihre Stadt und ihr Quartier entdecken, beispielsweise bei einer Schnitzeljagd oder mit zwei Brettspielen.

Die Klasse 4b der Grundschule Borgsdorf in Hohen Neuendorf hat zusammen mit dem Geschichtskreis Borgsdorf Ideen für die Umnutzung einiger Gebäude und Orte entwickelt, beispielsweise ein ehemaliges S-Bahn-Stellwerk und eine alte Tongrube.

Mit einer zentralen Veranstaltung in Beeskow wird am 5. Oktober 2023 das Jubiläum „10 Jahre Stadtentdecker“ gefeiert.

Kommentar verfassen