Potsdam

Von Goldschmiedin bis Nachhaltigkeitsberaterin: Unternehmerinnen machten Mut auf der Veranstaltung „Frauen auf dem Weg 2024“

Am 14. März 2024 lud die Landeshauptstadt gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern Gründerinnen, Unternehmerinnen und interessierte Potsdamerinnen und Potsdamer zur Veranstaltung „Frauen auf dem Weg“ in die IHK Potsdam ein. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Brandenburgischen Frauenwochen statt: ganz nach dem Motto „Dit könn´ wa besser! – Frauen machen Zukunft“. Auf dem Programm standen inspirierende Gründungs- und Karrieregeschichten, Vorträge und motivierende Talkrunden. Mehr als 200 Gäste sind der Einladung gefolgt.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von der Präsidentin der IHK Potsdam, Ina Hänsel, die sagt: „Die Tatsache, dass nur 15 Prozent der Start-up-Gründungen in Deutschland von Frauen erfolgen, wirft ein Licht auf die Herausforderungen, denen Frauen in der Gründerszene gegenüberstehen. […] Es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft mehr Unterstützung und Anerkennung für Gründerinnen bieten und ihnen die Möglichkeit geben, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Wir brauchen deshalb mehr Vorbilder und Mentoren für Frauen in der Gründerszene, um den Weg für eine inklusivere und vielfältigere Start-up-Landschaft zu ebnen. Frauen sollten noch mehr ermutigt werden, ihre Ambitionen zu verfolgen und sich nicht von geschlechtsspezifischen Barrieren entmutigen zu lassen. Denn letztendlich profitieren wir alle von einer gleichberechtigten Beteiligung von Frauen am Unternehmertum.“

Ebenfalls bei der Eröffnung auf der Bühne war Claudia Sprengel, Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Potsdam, sowie die Vizepräsidentin der Handwerkskammer Potsdam und Inhaberin eines Handwerksbetriebes, Zahntechnikerin Dörte Thie, die betonte, dass das Handwerk weiblicher wird: „Im westbrandenburgischen Handwerk wird bereits heute jedes vierte Unternehmen von einer Frau geführt. In der Landeshauptstadt ist sogar fast jeder dritte Handwerksbetrieb in weiblicher Hand. Die familiären Strukturen im Handwerk helfen dabei, dass man individuelle Lebenssituationen selbstverständlicher in den Arbeitsalltag integrieren kann. Aber es braucht auch mehr Unterstützung: Flexiblere Betreuungszeiten in der KITA können die Kommunen regeln. Eine bessere finanzielle Absicherung für Frauen könnte helfen, sie auch für den Weg in die Selbstständigkeit zu begeistern. Wir besitzen mit unseren Frauen ein unglaubliches Potenzial an Wissen, Kreativität und Wollen, das wir noch stärker für das Handwerk nutzen können. Deshalb wünsche ich mir, dass all die tollen Beispiele von Frauen im Handwerk mit ihren Erfolgsgeschichten medial noch sichtbarer werden.“

Inspiration und wertvolle Impulse erhielten die Gäste beim Vortrag „Dit könn´ wa besser! Faireinbarkeit als Schlüssel für Frauen auf dem Weg“ von Nancy Meckert. Die Coachin und Mentorin setzt sich dafür ein, dass Eltern Familie und Erwerbsarbeit besser vereinbaren und ihren Alltag energievoll und ausgeglichen gestalten können: „Ich sehe Faireinbarkeit – also die faire Verteilung von Sorgearbeit ebenso wie Strukturen und eine Kultur, die es Frauen genauso wie Männern ermöglichen, sich beruflich und privat gleichermaßen einzubringen – als eine der Chancen unserer Zeit. Hier sind neben den Eltern und der Politik ganz klar vor allem auch Unternehmen gefragt, die zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften an diesem Thema nicht mehr vorbeikommen.“

Im Workshop „Frauen in Orientierung“ stellte Jandke Anneken, Projektleiterin der Perspektive:Selbstständigkeit für (alleinerziehende) Frauen von Social Impact die verschiedenen Fördermöglichkeiten und Unterstützungsangebote für Frauen vor.

Im Talk „Mut gehört dazu – Ideen erfolgreich umsetzen“ berichteten die vier Gründerinnen und Unternehmerinnen Benita Yon, Daniela Mundt, Lena Barclay-Steuart und Katrin Zinke von ihren persönlichen Erfahrungen und den Herausforderungen, die sie bei der Gründung meisterten.

Beim Talk „Frauen in Führung“ mit Astrid Buzin, Kerstin Zwirn und Heiderose Gerber erhielten die Teilnehmenden einen Einblick, die eigenen Potenziale kennenzulernen, Eigen- und Führungsverantwortung zu übernehmen und (Karriere)Entscheidungen richtig zu treffen.

Darüber, wie Frauen die Wirtschaft und Zukunft stärken können, diskutierten Manuela Dörnenburg, Gleichstellungsbeauftragte des Landes Brandenburg, Ulrike Wohlert, bga-Regionalverantwortliche für Brandenburg und Projektmanagerin bei der Startup Unit der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB), sowie Barbara Nitsche, Leiterin des Fachbereichs Interessenvertretung bei der IHK Potsdam, in einem Abschlusstalk.

Zwischendurch und im Anschluss bestand die Möglichkeit zum Vernetzen, Austauschen und Kennenlernen. Im Ausstellerbereich stellten sich junge Unternehmerinnen vor, die bei der Umsetzung ihrer Gründungsidee durch den Lotsendienst Potsdam und dem Gründungszentrum von Social Impact begleitet wurden. Die Vielfalt der Gründungsideen spiegelten auch die Wirtschaft in Potsdam wider: von der Nachhaltigkeitsberaterin über die Goldschmiedin bis hin zur Raumausstatterin und Computerspiele-Entwicklerin. Bei den Veranstaltern und Kooperationspartnern konnten sich die Teilnehmenden zu den verschiedenen Unterstützungsangeboten für Frauen und Gründerinnen in Potsdam informieren. Moderiert wurde die Veranstaltung von Tina Knop und Anita Knappe vom Startup Service der Universität Potsdam.

„Frauen auf dem Weg“ ist eine gemeinsame Initiative der Wirtschaftsförderung Potsdam, der Industrie- und Handelskammer Potsdam, der Handwerkskammer Potsdam, der Social Impact gGmbH, der Wirtschaftsförderung des Landes Brandenburg (WFBB), des Autonomen Frauenzentrums Potsdam, der Lotsendienste Potsdam und Potsdam-Mittelmark und des Businessplan-Wettbewerbs Berlin-Brandenburg.

Vielen herzlichen Dank an alle Teilnehmenden für die vielen inspirierenden Momente, fürs Mut machen und für den offenen Austausch!

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