FernsehnMedien/Kultur

„Weltspiegel“ – am Sonntag, 13. August 2023, um 18:30 Uhr im Ersten

Geplante Themen:

Afghanistan: Hoffnung für Mädchen auf Bildung?

Überraschenderweise erlauben die Taliban seit kurzem an einer Religionsschule in Kabul Unterricht in Englisch und Naturwissenschaften. Ein Hoffnungsschimmer oder ein Tropfen auf den heißen Stein? Die bittere Realität für alle anderen Mädchen und jungen Frauen im Land heißt immer noch Bildungsverbot: keine Schule nach der sechsten Klasse, keine Universität. Auch deshalb rufen mutige Frauen für den 15. August, dem Tag der Machtübernahme durch die Taliban, zum Protest auf.
Wir haben uns die neue Schule angesehen, den heimlichen Unterricht beobachtet und mit der Organisatorin der Proteste gesprochen. (Autor: Andreas Franz, ARD Neu-Delhi)

Ukraine: Kampf um neue Getreidekorridore

Nach dem Ausstieg aus dem Getreideabkommen setzt Russland die Ukraine nicht nur militärisch, sondern auch wirtschaftlich massiv unter Druck. Ukrainische Landwirte sehen ihre Existenz gefährdet und viele Staaten auf der Welt fürchten um die Ernährungssicherheit. Doch was sind die Alternativen zum Export über das Schwarze Meer? Die Ukraine setzt auf die Donau – doch auch hier, im Süden von Odessa, hat Russland bereits Häfen angegriffen. Der „Weltspiegel“ berichtet aus dem Süden der Ukraine, spricht mit Landwirten, LKW-Fahrern und Hafenmitarbeitern über ihre Not und die Folgen des aktuellen Kampfs um die so wichtigen Getreidekorridore. (Autoren: Vassili Golod und Kateryna Rusetska, ARD Kiew)

Schweden: Frische Gräber für den Ukrainekrieg

Schon im Dezember richtete sich Erzbischof Martin Modéus mit einem eindringlichen Brief an alle Pfarrerinnen und Pfarrer in Schweden: Mit Blick auf Russlands Angriff auf die Ukraine und die bedrohte Sicherheitslage im Norden müsse sich auch die evangelisch-lutherische „Svenska Kyrkan“ auf den Kriegsfall vorbereiten. Konkret: Fünf Prozent der schwedischen Bevölkerung sollen im Ernstfall beerdigt werden können. Schwedische Kirchengemeinden sorgen vor: In der Gemeinde Höör im Süden Schwedens haben sie Flächen für Bestattungen vorbereitet, dazu Mundschutz, Plastikfolien und weitere Beerdigungsgeräte besorgt und eingelagert. „Wir wollen gerüstet sein“, sagt Pfarrerin Malin Pihlgren, „und nichts dem Zufall überlassen.“ (Autor: Christian Blenker, ARD Stockholm)

China: Vom Studium in die Armut – Nachwuchs auf Jobsuche

Die Wirtschaft in China stagniert, die Jugendarbeitslosigkeit hat ein Rekordhoch von mehr als 20 Prozent erreicht. Viele junge Menschen mit Hochschulabschluss finden keinen passenden Job. Manche suchen Zuflucht in Tempeln, andere müssen bei Lieferdiensten anfangen zu arbeiten. Und der Staat möchte möglichst viele von ihnen auf das Land schicken: Sie sollen dort als Bauern arbeiten. Das Aufstiegsversprechen der Kommunistischen Partei gilt heute nicht mehr – einem erheblichen Teil der chinesischen Jugend droht die Armut. Marie von Mallinckrodt hat junge Menschen besuchen und sprechen können – trotz Angst der Betroffenen, dafür bestraft zu werden. (Autorin: Marie von Mallinckrodt, ARD Peking)

Montenegro: Kampf ums Weltkulturerbe

Die Bucht von Kotor in Montenegro ist einer der schönsten und wertvollsten Küstenstreifen Europas. Unter Wasser zeigen sich bunte und lebendige Lebenswelten. Der Meeresboden ist übersät mit historischen Schätzen der Seefahrt. Unterwasserarchäologe Darko Kovačević sieht das UNESCO-Kulturerbe vom Massentourismus bedroht: Allein in diesem Jahr werden mindestens 600 Kreuzfahrtschiffe erwartet, deren Schiffsschrauben den Meeresboden zerstören. Gleichzeitig haben Plünderer in der Bucht leichtes Spiel. Der Archäologe fordert von der Regierung mehr Anstrengungen zum Schutz des Unterwasser-Kulturerbes von Kotor. (Autor: Nikolaus Neumaier, ARD Wien)

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