Zur Reihe:
ZEITSCHNITT 2024:
„Ist es leicht, jung zu sein? – Jugend abseits sozialistischer Normen
Der Jugend kam im Realsozialismus ostdeutscher Prägung ein besonders hoher Stellenwert zu. Das wichtigste Erziehungsziel der Sozialistischen Einheitspartei (SED) war es, die jungen Menschen in der DDR zu „sozialistischen Persönlichkeiten“ und zu Staatsbürger*innen zu erziehen, die den Ideen des Sozialismus treu ergeben sind (Jugendgesetz DDR 1974). Daher wurden Aktivitäten von jungen Menschen jenseits dieser Normen misstrauisch beobachtet und aktiv bekämpft. Das rebellische Potential der Heranwachsenden bildete einen sich ständig erneuernden Unruheherd, der im Zaum gehalten werden musste. Zwischen den Polen von Aufbegehren und Parteitreue entwickelte sich ein vielgestaltiges und keineswegs klar differenzierbares Feld.
In der Zeitschnitt-Reihe 2024 stehen Jugendliche in der DDR im Mittelpunkt mit ihrer Sehnsucht nach Entfaltung, dem Drang nach Freiheit und den Erfahrungen von Begrenzung, Normsetzung und Bestrafung. Da die Filme von zivilem Ungehorsam oder alternativen Lebensentwürfen erzählen, stellen diese heute wichtige Korrektive zum Selbstdarstellungsbild der DDR dar.
Eine Veranstaltungsreihe der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur in Kooperation mit dem Filmmuseum Potsdam
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