Brandenburg

Ausgezeichnete Greenkids in der Kirche: Umweltminister Vogel überreicht Nachwuchsnaturschutzpreis des Landes

Mühlberg/Elbe – Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel hat heute nach der Kabinett-vor-Ort-Sitzung im Landkreis Elbe-Elster das „Greenteam Mühlberg/Elbe“ der evangelischen Kirchengemeinde Mühlberg und Umgebung mit dem Nachwuchsnaturschutzpreis des Landes der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg ausgezeichnet. Seit 2006 setzen sich Schülerinnen und Schüler der ersten bis sechsten Klasse aus Mühlberg in dem Projekt als „Greenkids“ intensiv und auf hohem Niveau mit Natur- und Umweltschutzthemen auseinander. 3.000 Euro erhielten die Kinder als Preisgeld.

Umweltminister und Stiftungsratsvorsitzender des NaturSchutzFonds Brandenburg, Axel Vogel: „Die Kinder haben bereits im Grundschulalter aus eigener Initiative ihr
Greenteam gegründet, um sich gemeinsam für eine nachhaltige und gesunde Umwelt einzusetzen und ihre eigene Zukunft lebenswert zu gestalten. Seit 17 Jahren setzen die Grundschüler im Landkreis Elbe-Elster vielfältige Projekte um und motivieren andere Kinder und Erwachsene für den rücksichtsvollen Umgang mit Natur und Umwelt. Dieses Engagement ist beeindruckend und vorbildhaft.“

So pflanzten die „Greenkids“ mit Unterstützung von Kirchenförster Andreas Schirmer sowie Freiwilligen 2.000 Bäume bei Saxdorf. Dort soll sich nach mehreren Bränden ein Mischwald entwickeln. Außerdem bauten die Kinder Fledermauskästen für einen lokalen Solarpark. Zudem setzt sich die Gruppe intensiv für Bienen ein: Das „Greenteam Mühlberg/Elbe“ informiert mit Infoständen an Schulen und auf Marktplätzen über die Gefährdung der Insekten, sammelte Unterschriften für eine ökologische Landwirtschaft ohne Pestizide und machte auch die Politik öffentlichkeitswirksam auf die Themen aufmerksam. In der Werkstatt ihrer Mühlberger Grundschule bauen die Schülerinnen und Schüler darüber hinaus jährlich Insektenhotels und Nistkästen, die sie dann an geeigneten Orten installieren. Des Weiteren organisieren die Greenkids zum Beispiel Aufräumaktionen und Müllsammeln an Flussufern und Wegrändern.

Auf seinen monatlichen Treffen entwickelt das Greenteam fortlaufend neue Projekte, um die Natur in der Umgebung von Mühlberg zu schützen. Informationen und Hinweise zu einem umweltbewussten Verhalten stellen sie auf vielfältige Weise zusammen und tragen sie durch Publikationen sowie auf Veranstaltungen weiter.

Betreut werden die Kinder von Antje Wurch. Sie ist nicht nur Religionslehrerin an der Grundschule Mühlberg, sondern auch die Vorsitzende des 2021 gegründeten Umweltausschusses des Kirchenkreises Bad Liebenwerda. „Dieses Gremium ist landesweit einzigartig“, erklärt Antje Wurch, „Es bietet uns vielfältige Möglichkeiten, den Umwelt- und Klimaschutz in unseren Gemeinden voranzubringen.“ So hat der Ausschuss bereits einen Umweltfonds in Höhe von 100.000 Euro auf den Weg gebracht, aus dem Umweltprojekte der Gemeinden gefördert werden. Unterstützt wurden zum Beispiel eine Wall-Box für Elektro-Autos sowie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gemeindehauses in Bad Liebenwerda. Auch das Projekt „Kasualienbäume“ wird mit dem Fonds gefördert: Für jeden Täufling oder Konfirmanden sowie für jedes Brautpaar kann als Geschenk ein Baum gepflanzt werden. Darüber hinaus engagiert sich die Gemeinde mit Vorträgen, Touren und Pflanzungen für eine nachhaltige Waldwirtschaft. „Wir haben die Zeichen des Klimawandels mit dem Hochwasser und dem Tornado in Mühlberg erlebt“, verdeutlicht Antje Wurch, „Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Umwelt schützen und dieses Bewusstsein in die Gemeinden hineintragen. Ich bin glücklich und stolz, dass wir mit unserem Greenteam und dem engagierten Umweltausschuss Vorbilder für Jung und Alt sind und hoffe, dass wir noch viele Menschen für den Natur- und Umweltschutz begeistern werden.“

Neben dem Greenteam aus Mühlberg wurde in diesem Jahr das Amt Temnitz ausgezeichnet, stellvertretend für die vielen Aktiven, die sich in dem Projekt „Lebensader Temnitz“ seit 15 Jahren beispielhaft und in herausragender Weise für die nachhaltige Sicherung und Entwicklung der Natur- und Kulturlandschaft entlang des Flusses Temnitz einsetzen.

Der Naturschutzpreis des Landes

Seit 1998 zeichnet die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg richtungsweisende Leistungen im Bereich des praktischen Naturschutzes, der nachhaltigen Landnutzung oder auch in der Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung mit dem Landesnaturschutzpreis aus. Darüber hinaus können auch wissenschaftliche, planerische oder wirtschaftliche Leistungen mit dem Preis geehrt werden. Der Naturschutzpreis ist in diesem Jahr jeweils mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro dotiert. Insgesamt wurden inzwischen 41 Preise vergeben, darunter 15 mal an Kinder und Jugendliche.

 

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg

Seit 1995 betreut die Stiftung die Ersatzzahlung im Land Brandenburg. Mehr als 1.100 Naturschutzprojekte hat die Stiftung in diesen Jahren gemeinsam mit Landkreisen und Kommunen, Verbänden und Vereinen sowie weiteren Partnern wie zum Beispiel Land- und Forstwirtschaftsbetrieben oder Privatpersonen möglich gemacht oder in eigener Trägerschaft verwirklicht. Bei Gesamtkosten von mehr als 175 Millionen Euro konnte die Stiftung in den 27 Jahren ihres Bestehens rund 81 Millionen Euro zur Finanzierung beisteuern. www.naturschutzfonds.de

Kommentar verfassen