BrandenburgLandkreis Havelland

Wasserentnahme weiterhin eingeschränkt

Allgemeinverfügung des Landkreises gilt noch bis Ende September – Erweiterte Bewässerungszeiten ab 1. September

Der Landkreis Havelland informiert darüber, dass die am 26. Juni 2023 erlassene Allgemeinverfügung zur Wasserentnahme weiterhin gilt. Zwar betrugen die Niederschläge in den Sommermonaten Juni und Juli insgesamt mehr als im Monatsmittel, jedoch zeigt die Niederschlagssumme für die ersten acht Monate des Jahres an der Station Rathenow 375 l/m². Dies entspricht gerade einmal dem langjährigen Mittelwert (nach acht Monaten: 376 l/m²). Damit wurden teilweise die viel zu trockenen Monate davor ausgeglichen – ein Wasserüberangebot besteht jedoch nicht. Insgesamt bleibt die hydrologische Lage weiterhin angespannt.

Die Ende Juni in Kraft getretene Allgemeinverfügung regelt das Verbot der Oberflächenwasserentnahme. Darüber hinaus ist die Bewässerung von Grün- und Gartenflächen sowie Sportanlagen aus Brunnen, Zisternen und dem öffentlichen Trinkwassernetz nur in den Abendstunden gestattet. Im Juli und August lagen die erlaubten Bewässerungszeiten zwischen 19 Uhr abends und 10 Uhr morgens. Zum 1. September kommt es hierbei aufgrund der kürzeren Tage zu einer Änderung, dann ist die Bewässerung zwischen 18 Uhr abends und 10 Uhr morgens gestattet. Ab Oktober 2023 tritt die Allgemeinverfügung dann außer Kraft.

Ein Blick auf die aktuelle Situation zeigt, dass sich die Wasserführung an den Fließgewässern weiterhin an der Grenze zum Niedrigwasserbereich befindet. Die Niederschläge im Juni, Juli und August brachten nur kurzzeitig für wenige Tage normale Verhältnisse. An der Unteren Havel (Station Ketzin) betrug der Durchfluss am 24. August um 3 Uhr 9 m³/s, der langjährige Mittelwert beträgt indes 72 m³/s. Mit Unterschreitung des ökologischen Mindestdurchflusses (17 m³/s für die Station Ketzin) drohen Schäden am Ökosystem Fließgewässer einschließlich seiner Aue und der dort lebenden Fauna und Flora. Dieser Wert zeigt sehr gut, dass die gefallenen Niederschläge noch keine positive Wirkung auf die Fließgewässer hatten. Die Wasserstände an den Seen zeigen ebenfalls keine Verbesserung in Richtung Wasserstandsstabilisierung.

Auch die Grundwasserstände befinden sich insgesamt weiterhin unter dem Mittelwert. Aufgrund der Dürrejahre seit 2018 befinden sich die Grundwasserstände teilweise auf historischen Tiefstständen. Um hier normale Verhältnisse zu erreichen, müsste es ca. sechs Monate und mehr – vor allem ergiebig und flächendeckend – regnen. Die Starkniederschläge im Sommer treten in der Regel immer nur kurzzeitig und lokal auf, was keine Grundwasserneubildung begünstigt.

Weitergehende Informationen zum Thema finden Sie auf der Internetseite des Landkreises Havelland unter der Rubrik Umwelt/untere Wasserbehörde/Aktuelles.

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