Politik

Außenministerin Baerbock im Vorfeld der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in London

Im Vorfeld der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in London sagte Außenministerin Baerbock heute (21.06.) in London:
„Tausende ukrainische Schulen liegen in Schutt und Asche, hunderttausende Häuser sind zerstört, auf Fabriken, Kraftwerke, Bahnhöfe sind russische Bomben gefallen. Mit einem Zermürbungskrieg will Russland die Ukraine in die Knie zwingen und verhindern, dass eine freie und wirtschaftlich starke Ukraine neben Putins isoliertem und korruptem Regime bestehen kann.
Gemeinsam mit Entwicklungsministerin Svenja Schulze werde ich bei der Wiederaufbaukonferenz von London deutlich machen: Deutschlands Unterstützung ist felsenfest, heute, morgen und übermorgen. Denn für dauerhaften Frieden reicht es nicht, dass die Ukraine den Krieg gewinnt – wir wollen, dass sie zu einem Teil des europäischen Friedens- und Wohlstandsprojekts wird. Das ist in unserem ureigenen Interesse.
Putins blinder Zerstörungswut setzen wir deshalb eine Wiederaufbauoffensive entgegen: Kurzfristig stellen wir massive neue humanitäre Hilfen bereit, um den am schlimmsten von Zerstörung, Überflutung und Vertreibung betroffenen Familien beizustehen. Mittelfristig, indem wir bei der Finanzierung des Wiederaufbaus unterstützen. Aber vor allem auch langfristig, indem wir im EU-Beitrittsprozess die Grundlage für eine zukunftsfähige und florierende ukrainische Wirtschaft schaffen helfen.
Welch kolossale Aufgabe der Wiederaufbau ist, zeigen die nackten Zahlen: Allein im Jahr 2022 hat die Ukraine 29 Prozent ihres BIP verloren, die Inflation lag bei bis zu 27 Prozent. Für die nächsten zehn Jahre rechnet die Weltbank damit, dass der Wiederaufbau mehr als 400 Milliarden US-Dollar kosten wird.
Für eine nachhaltige Entwicklung braucht es deshalb in den nächsten Jahren vor allem auch private Investitionen. Mir macht es große Hoffnung, dass trotz des Krieges viele deutsche Unternehmen weiterhin in der Ukraine tätig sind. Jede gelieferte Ware, jede erbrachte Dienstleistung bedeutet Arbeitsplätze und ein Stück Zukunftschancen für die Menschen in der Ukraine. Als Bundesregierung werden wir sie weiter unterstützen, etwa mit nationalen Investitionsgarantien. Es ist deshalb wichtig, dass Großbritannien die Konferenz auch als Investitionsmesse für Privatunternehmen ausrichtet.“

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