Potsdam

Beginn der Baumpflanzsaison 2023/2024 in der Landeshauptstadt

Herbst-Winter-Pflanzung startet mit Lederhülsenbäumen / insgesamt rund 50 Neupflanzungen

#Potsdam – Zum Beginn der Pflanzsaison 2023/24 in der Landeshauptstadt Potsdam wurden am Mittwoch, den 22. November 2023 mehrere Lederhülsenbäume, botanisch Gleditsia triacanthos „Sunburst“, auch Gold-Gleditschie genannt, an der Nuthestraße im Bereich des Humboldt-Brückenanlaufs gepflanzt. Aufgrund des diesjährigen sehr späten Laubfalls durch die feuchte und milde Witterung der letzten Wochen ist das Zeitfenster, um die Bäume in die Erde zu setzen, etwas kleiner als im vergangenen Jahr.

Bei der Pflanzung der „Klimabäume“ erfolgt der letzte Spatenstich bzw. die erste Wässerung durch Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt: „Die heute gepflanzten Gleditschien stellen den ersten Teil der rund 50 Bäume der diesjährigen Herbst-Winter-Pflanzung dar. Aufgrund der steigenden Temperaturen und des langjährigen Niederschlagsdefizits setzen wir vermehrt darauf, stadtklima- und trockenstressresistente Baumarten zu pflanzen. Nur so können wir auf lange Sicht unsere Stadtbäume erhalten und nachhaltig verjüngen und gleichzeitig den stetig steigenden Unterhaltungskosten für Kontrollen, Wässerung und Baumpflege etwas entgegensetzen.“

2022 erreichte der Pflegeaufwand einen neuen Rekordwert – 22 Prozent aller 120.000 Stadtbäume waren pflegebedürftig – bei steigender Tendenz.

Die Kosten für die Herbst-Winter-Pflanzungen und der anschließenden, fünfjährigen Fertigstellungs- und Entwicklungspflege (z.B. Wässerung und Erziehungsschnitte) belaufen sich auf insgesamt ca. 110.000 Euro. Zusammen mit den in diesem Frühjahr bereits gepflanzten Bäumen kamen in diesem Jahr mehr als 760 Neu- bzw. Ersatzpflanzungen in die Erde. Dem stehen etwas mehr als 500 Fällungen städtischer Bäume gegenüber.

Das zweite Zeitfenster der aktuellen Pflanzsaison wird, abhängig von der vorherrschenden Witterung, voraussichtlich im März 2024 beginnen. Hierfür wurden weitere 490 Standorte auf Ihre Bepflanzbarkeit geprüft. Für diese Bäume und deren anschließende, langjährige Pflege veranschlagt die Landeshauptstadt Kosten in Höhe von ca. 2.000 Euro pro Baum.

Als angepasst an den anspruchsvollen, urbanen Standort gelten Baumarten, die trotz der hohen Temperaturen, des eingeschränkten Wurzelraumes, der erhöhten Luftverunreinigung, des nennenswerten Salzeintrags und des geringen Wasserangebots gute Wuchsleistungen und zusätzlich eine günstige Wuchsform aufweisen können.

Auf Basis von Forschungen, Langzeitprojekten und der eigenen, langjährigen Erfahrungen pflanzt die Landeshauptstadt daher eine Baumartenauswahl, die in ihrer Diversität zunimmt und sich von der Silber-Linde über die Ungarische Eiche bis hin zur Blasenesche erstreckt. Jedoch vollzieht sich der klimatische Wandel so schnell, dass die Baumschulen durch die notwendigen Aufwuchszeiten nicht alle als geeignet identifizierten Baumarten und -sorten in ausreichender Menge vorrätig haben. Zur Verbesserung der Qualität hat die Stadtverwaltung den Erfahrungsaustausch mit den Baumproduzenten intensiviert und ist durch die praktische Standorterfahrung zum wertvollen Partner geworden.

Bäume, wie etwa Lederhülsenbäume, nehmen als Klimabaumarten dabei zukünftig einen immer größeren Stellenwert ein, da diese gut an die veränderten Bedingungen angepasst sind. Gemeinsam ist diesen Baumarten, dass sie mit verschiedenen Strategien besser gegen Hitze und die damit verbundene starke Verdunstung geschützt sind. So sind die Baumkronen oft kleiner und lichtdurchlässiger, die Blätter ledriger und zum Teil blattunterseitig stark behaart. Dennoch werden dort wo es die Bedingungen zulassen weiter heimische Arten gepflanzt, da diese am besten an die hiesige Flora und Fauna angepasst sind und somit einen entscheidenden Beitrag zur Biodiversität beitragen.

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