Politik

Deutschland und Niederlande arbeiten noch enger im Bereich Wasserstoff zusammen – zwei gemeinsame Absichtserklärungen unterzeichnet

Deutschland und die Niederlande vertiefen ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der
Wasserstoffinfrastruktur und des Markthochlaufs. Heute fand in Duisburg im Rahmen des
Arbeitsbesuchs des niederländischen Königs Willem-Alexander in Nordrhein-Westfalen die
Unterzeichnung von zwei gemeinsamen Absichtserklärungen zur Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff
durch Vertreter der beiden Wirtschafts- und Klimaschutzministerien statt. Beide Länder wollen die
sehr günstigen Bedingungen für ein grenzüberschreitendes Wasserstoffökosystem zu nutzen. Dazu
gehören die bestehenden Pipeline- und Hafeninfrastrukturen, geologische Formationen für die
Wasserstoffspeicherung sowie die hohe Nachfrage nach Wasserstoff seitens der Industrie.
Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Philipp Nimmermann sagt
dazu: „Wir sind hocherfreut über den weiteren Ausbau unserer langjährigen und vertrauensvollen
Partnerschaft mit den Niederlanden. Die gemeinsame Beschleunigung des Ausbaus des Wasserstoffnetzes
nutzt das transformative Potenzial der bestehenden Gasinfrastruktur und stärkt die
Investitionssicherheit entlang der Wasserstoffwertschöpfungskette. Damit tragen wir aktiv zu einem
ambitionierten Wasserstoffmarkthochlauf bei und treiben die europäische Energiewende voran.“
Staatssekretär für die Rohstoffindustrie im Niederländischen Ministerium für Wirtschaft und
Klimapolitik Hans Vijlbrief: „Wir brauchen starke staatliche Anreize, um private Investitionen in
die Produktion und die Nutzung von erneuerbaren Wasserstoffs sowie die dafür erforderlichen neuen
Logistikketten zu erreichen. Hierfür ist H2Global ein sehr geeignetes Instrument. Diese gemeinsame
Ausschreibung ist ein starkes Signal für das deutsch-niederländische Engagement zur Schaffung von
Importkorridoren für erneuerbaren Wasserstoff, welche beide Länder mit anderen europäischen und
außereuropäischen Partnern verbindet.
Die „Gemeinsame Erklärung zur weiteren Energiekooperation im Bereich der Wasserstoffinfrastruktur“
ist Ausdruck der Absicht beider Länder, ihre Anstrengungen für einen raschen und synchronen Ausbau
ihrer nationalen Wasserstoffinfrastruktur fortzusetzen. Mit der Schaffung des deutschen Kernnetzes
und der niederländischen Wasserstofftransportinfrastruktur werden bis 2032 potenziell vier
grenzüberschreitende Verbindungsleitungen, sogenannte Wasserstoff-Interkonnektoren, realisiert und
in das europäische Wasserstoffnetz integriert. Deutschland und die Niederlande arbeiten an der
Schaffung förderlicher Rahmenbedingungen für privatwirtschaftliche Wasserstoffprojekte mit
grenzüberschreitender Dimension.
Die zweite gemeinsame Erklärung, die „Joint Declaration of Intent zur Durchführung einer
gemeinsamen Ausschreibung im Rahmen des H2Global-Instruments“ , umfasst einen gemeinsamen Import
von grünem Wasserstoff. Beide Länder planen, den in Deutschland bereits bestehenden
H2Global-Mechanismus zu nutzen. Also die Unterstützung für Unternehmen über eine Stiftung in die
Produktion von grünem Wasserstoff im Ausland einzusteigen. Damit soll der Wasserstoffbedarf
gesichert werden und der internationale Markthochlauf von grünem Wasserstoff unterstützt werden. Zu
diesem Zweck werden die Niederlande und Deutschland jeweils 300 Millionen Euro für eine gemeinsame
globale Ausschreibung und zehnjährige Kaufverträge für Importe von grünem Wasserstoff ab 2027
ausgeben. Die gemeinsame Ausschreibung im Rahmen des H2Global- Instruments ist ein sehr wichtiger
erster Schritt hin zu einer europäischen und internationalen Zusammenarbeit im Bereich grüner
Wasserstoff. Auch andere europäische Länder sind eingeladen, das H2Global-Instrument zu nutzen, um
individuelle Importfenster zu öffnen.

Kommentar verfassen