Potsdam

Gestaltungsrat Potsdam: Änderung der Geschäftsordnung und Berufung von Mitgliedern für die neue Sitzungsperiode

In die Stadtverordnetenversammlung am 3. Mai 2023 bringt die Verwaltung zwei Beschlussvorlagen mit Bezug zum Gestaltungsrat Potsdam ein. Zum einen die Änderung der Geschäftsordnung, zum anderen die Wieder- und Neuberufung von Mitgliedern für die Sitzungsperiode 2023-2026.

Die Geschäftsordnung des Gestaltungsrates ist erstmalig am 7. April 2010 beschlossen und am 2. November 2016 geändert worden. Aufgrund eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung vom 26. Mai 2021 mit dem Auftrag, das Themenspektrum des Gestaltungsrates um die Themen Verkehrsplanung, Gestaltung des öffentlichen Raumes sowie ökologische Bauweise zu erweitern, ist sie nun erneut anzupassen.

Der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt Bernd Rubelt teilt mit: „Die neue Sitzungsperiode des Potsdamer Gestaltungsrates steht bevor und ich freue mich auf einen interessanten fachlichen Austausch mit den wiedergewählten und neuen Mitgliedern. Alle vier neu vorgeschlagenen Mitglieder haben auf erste Anfrage die Bereitschaft zur Mitwirkung erklärt. Ich bin mir sicher, dass die Stadtverordneten mit der Bestätigung der zukünftigen Mitglieder des Gestaltungsrates eine sehr gute Wahl treffen werden. Gleichzeitig danke ich den langjährigen Mitgliedern Prof. Dipl.-Ing. Sophie Wolfrum, Prof. Dipl.-Ing. Angela Mensing-de Jong, Dipl.-Ing. Eckert und Prof. Dipl.-Ing. Lenzen ganz herzlich für ihre wichtigen Impulse und die sehr gute Zusammenarbeit im Gestaltungsrat.“

Bezogen auf die Geschäftsordnungsänderung führt Bernd Rubelt aus: „In Anbetracht der auch weiter dynamischen Bautätigkeit in Potsdam stehen der Gestaltungsrat und die Verwaltung gemeinsam mit der Politik und den Bürgerinnen und Bürgern auch in Zukunft vor großen Aufgaben bei der Stadtentwicklung. Mit der Änderung der Geschäftsordnung passen wir den Zuschnitt der Mitglieder aktuellen Planungsaufgaben an und erweitern das fachliche Spektrum um die Disziplinen der Verkehrsplanung und des ökologischen Bauens. Zudem wollen wir die Sitzungen wieder regelmäßig öffentlich stattfinden lassen. Dem gemeinsamen Austausch zum baulichen Wohle der Stadt sehe ich entgegen.“

Der jetzige Beschlussvorschlag der Verwaltung sieht die Neuberufung von vier Mitgliedern und die Wiederberufung von einem Mitglied vor. Zusammen mit Dipl.-Ing. Matthias Haber, der bereits außerplanmäßig im November 2022 ins Gremium berufen wurde, setzt sich das Gremium dann aus zwei erfahrenen Mitgliedern und vier neuen Mitgliedern zusammen.

Die Suche nach einem neuen Mitglied mit Landschaftsplanungshintergrund ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. Der Beschluss wird in einer der kommenden Stadtverordnetenversammlungen eingebracht werden.

Mit der zukünftigen vollständigen Berufung des Landschaftsplaners wird das Gremium Gestaltungsrat dann erstmalig aus sieben Mitgliedern bestehen. Der Beginn der neuen Sitzungsperiode ist für Ende 2023 vorgesehen.

Die regelmäßige Sitzungsperiode des Gestaltungsrates beträgt drei Jahre, danach erfolgt die Neuberufung der Mitglieder. Neuberufungen sollen jeweils nur einen Austausch eines Teils der Mitglieder zur Folge haben, so dass sowohl Erneuerung als auch Kontinuität in der Arbeit gewährleistet werden.

Die bisherigen Mitglieder Prof. Dipl.-Ing. Sophie Wolfrum, Prof. Dipl.-Ing. Angela Mensing-de Jong und Dipl.-Ing. Dieter Eckert scheiden nach sechs Jahren erfolgreicher Mitarbeit aus. Prof. Dipl.-Ing. Stephan Lenzen verlässt das Gremium auf eigenen Wunsch nach 3 Jahren Mitarbeit.

Für die kommende Sitzungsperiode 2023-2026 ist beabsichtigt, dass sich das Gremium aus nachfolgenden Mitgliedern zusammensetzt:

Wiederberufene:

Prof. Ir. Hans van der Heijden soll für weitere 3 Jahre das Gremium unterstützen.

Er ist in den Bereichen Wohnungsbau, Städtebau, Umnutzung, Kulturbauten und Forschung tätig. Durch seine niederländische Herkunft bringt er neue Denkansätze ins Gremium und sorgt für internationale Anregungen. Er ist Architekturpreisträger von verschiedensten Projekten. Seit 2022 hat er den Lehrstuhl für zeitgenössische Architektur an der Universität von Antwerpen inne.

Dipl.-Ing. Matthias Haber wurde bereits im November 2022 als außerplanmäßige Neuberufung ins Gremium berufen, auch um für die bevorstehende Sitzungsperiode zur Verfügung zu stehen. Er ist Geschäftspartner im Architekturbüro Hild und K mit Niederlassungen in München und Berlin. Er verfügt über weitreichende praktische Erfahrungen auf den Gebieten Bauen im Bestand, Bauen im historischen Umfeld, Sanierung und Umnutzung sowie neue Quartiersentwicklung. Mit seinem Büro nimmt er erfolgreich an internationalen Wettbewerben teil und hat schon eine Vielzahl von Architekturpreisen gewonnen. Haber ist Mitglied in verschiedenen Gremien der Bundesarchitektenkammer und der Bayerischen Architektenkammer.

Als neue Mitglieder werden vorgeschlagen:

Prof. Dr. Silvia Malcovati hat seit 2017 die Studiengangleitung Architektur und Städtebau an der Fachhochschule Potsdam inne. Die gebürtige Italienerin arbeitete seit Mitte der 1990er-Jahre in verschiedenen Architekturbüros in Italien, Spanien und Deutschland. Sie engagiert sich als Mitglied der Redaktionsleitung in diversen italienischen Architekturmagazinen und bringt regelmäßig Bücher zum Thema Architektur und Städtebau heraus. Seit dem Jahr 2022 ist sie Mitgesellschafterin im Büro „Bernd Albers GmbH“ in Berlin.

Prof. Dr.-Ing. Stefanie Brehmer hat im Ruhrgebiet an der Schnittstelle von Städtebau und Verkehrsplanung geforscht und praktisch gearbeitet. 2008 ist sie als Partnerin in das Büro orange edge eingestiegen. 2016 übernahm sie in Kassel die Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Mobilitätsentwicklung. Sie ist Mitglied der Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen. Ebenso ist sie bei der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung im Bereich Mobilitätsmanagement aktiv. 2017 wurde sie in den Lenkungskreis Nahmobilität Hessen gewählt. Sie ist Mitglied im Beirat für Raumentwicklung des Deutschen Bundestags. Stefanie Bremer verfügt über mehrjährige Moderationserfahrung auf Bundes- und städtischer Ebene. Sie bringt Erfahrung aus der Mitarbeit bei den Gestaltungsbeiräten Meißen und Bonn mit.

Prof. Dr.-Ing Annette Hafner ist Professorin an der Ruhr-Universität Bochum und leitet den Lehrstuhl Ressourceneffizientes Bauen. Der Arbeitsschwerpunkt ist die Umsetzung von ressourcenschonender Baukonstruktion, nachhaltigem Bauen und Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen. Sie ist Architektin und DGNB-Auditorin und seit Jahren an Projekten zu Klimaschutz und Bauen und der Nachhaltigkeitsbewertung beteiligt. Schwerpunkt Ihrer derzeitigen Forschungsarbeit ist derzeit die Fragestellung rund um Klimaschutz und Kohlenstoffspeicherung im Baubereich. Im Jahr 2021 hat sie für das Projekt „ökologische Mustersiedlung Prinz-Eugen-Park, München“ den „Deutschen Holzbaupreis“ erhalten.

Prof. Dr.-Ing. Angela Million hat nach ihrem Studium Stadt- und Regionalplanung an der TU Cottbus in verschiedenen Planungsbüros gearbeitet. 2005 gründete sie ihr Büro „STADTIDEE“. Sie arbeitete als Wissenschaftlerin am Deutschen Institut für Urbanistik Berlin, bevor sie 2012 Studiendekanin vom Studiengang Urban Design wurde. Seit 2017 ist sie Direktorin des Instituts für Stadt- und Regionalplanung an der TU Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte beinhalten unter anderem die Untersuchung der Wechselwirkung zwischen Pädagogik und Stadtplanung.

Weitere Informationen zum Gestaltungsrat sind zu finden unter

https://www.potsdam.de/event/sitzung-des-gestaltungsrates-potsdam

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