Bundesland HessenBundesländer

„Kein Raum für Missbrauch“ in Kassel

Die Stadt Kassel unterstützt die bundesweite Kampagne „Kein Raum für Missbrauch“ zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt. Am Freitag, 18. November, dem Europäischer Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch, macht die Stadtverwaltung durch eine Fahne am Rathaus auf dieses wichtige Thema aufmerksam.
„Kein Raum für Missbrauch“, so heißt die Initiative der Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM). „In Kassel wollen wir Missbrauch keinen Raum geben. Ziel der Initiative ist es, Kinder und Jugendliche überall in ihrem Alltag vor sexualisierter Gewalt zu schützen und Betroffenen kompetente Ansprechpartner zur Seite zu stellen. Das kann nur gelingen, wenn wir weiter für das Thema sensibilisieren.“, erläutert Kinder- und Jugenddezernentin Nicole Maisch.
Die Kampagne will erreichen, dass alle Einrichtungen und Organisationen wie etwa Schulen, Kindertagesstätten, Heime, Sportvereine, Kliniken und Kirchengemeinden ebenso wie Anbieter von Kinder- und Jugendreisen Schutzkonzepte zur Prävention und Intervention einführen. Schutzkonzepte stärken haupt- und ehrenamtliche Fachkräfte und Akteure in ihrer Rolle als kompetente Ansprechpersonen, bei denen Kinder und Jugendliche Unterstützung und ein vertrauensvolles Gegenüber finden.
„Was schützt vor Sexualisierter Gewalt?“
Die Stadt engagiert sich seit vielen Jahren in regionalen Fachnetzwerken. Eines der wichtigsten dieser Netzwerke, der Arbeitskreis Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt aktiv (GESA), feiert in diesem Jahr sein 30jähriges Jubiläum. Auf einem Fachtag zum Thema „Was schützt vor Sexualisierter Gewalt?“ wird unter anderem Prof. Barbara Kavemann einen Vortrag halten. Die Soziologin beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend sowie deren Aufarbeitung. Der Fachtag findet am Mittwoch, 30. November, von 10 bis 17 Uhr im Haus der Kirche statt. Interessierte können sich per Mail an anita.keim@kassel.de anmelden.
In Kassel ist eine Beratungs- und Präventionslandschaft gewachsen, die interdisziplinär zusammenarbeitet. Das Jugendamt der Stadt Kassel arbeitet seit Jahren intensiv gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Aus diesem Grunde werden verschiedene Träger finanziert, um Angebote für Kinder ebenso wie Eltern anzubieten. Auch der Bereich der Prävention wird dabei in den Blick genommen. Um die Angebote weiter ausbauen zu können, wird 2023 eine weitere Fachkraft Kinder und Jugendliche unterstützen und Schulungen anbieten. Schon in diesem Jahr wurde eine Psychologin eingestellt, die die Mitarbeitenden der Sozialen Dienste begleitet und unterstützt sowie für Kinder und Eltern helfend zur Verfügung steht. Die Kinder- und Jugendförderung der Stadt Kassel hat zusammen mit den Kinder- und Jugendzentren sowie der kommunalen Schulsozialarbeit ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt erarbeitet, dass demnächst in die praktische Umsetzung geht.
Viele freie Träger in der Stadt beraten bei Fällen von sexuellem Missbrauch und unterstützen Einrichtungen dabei, präventiv tätig zu werden. Für stationäre Einrichtungen liegen Schutzkonzepte vor, die von der Heimaufsicht von Stadt und Landkreis sichergestellt werden. Im Allgemeinen Sozialen Dienst ist eine Fachkraft in diesem Bereich tätig.

Kommentar verfassen